Ein Teil meiner Meditationen befasst sich mit den sieben Hauptchakras des menschlichen Körpers und nach und nach werden auch immer mehr Meditationen zu den einzelnen dieser Chakras folgen. Dabei ist es hilfreich für den Meditierenden, wenn er weiß, worum es sich bei dem jeweiligen Chakra handelt. Daher möchte ich euch die 7 Hauptchakras in jeweils einem eigenen Artikel kurz vorstellen.


Das Muladhara-Chakra – मूलाधार

Das Muladhara-Chakra, das unterste der sieben Hauptchakras, steht für Überleben, Sexualität, Urvertrauen, physische Ebene, Stabilität und Durchsetzungsvermögen.

Das Muladhara-Chakra befindet sich am Ende der Wirbelsäule zwischen Anus und Geschlechtsteil.

Auch wenn das Muladhara-Chakra oft als unser “niederstes” Chakra gilt, so ist es auf dem spirituellen Weg genauso wichtig wie alle anderen. Das Muladhara-Chakra ist unsere Verbindung mit der physikalischen Welt, unsere Stütze und unser Halt. Wird dieses Chakra bei der spirituellen Entwicklung vernachlässigt und sich lediglich auf die obersten Chakras konzentriert, so verlieren wir den Boden unter den Füßen. Dies kann zu einer Vielzahl psychischer und physischer Probleme führen.

Regelmäßige Körper- und Atemübungen sowie Meditationen zum Muladhara-Chakra helfen, Störungen vorzubeugen oder bereits vorhandene Störungen zu lindern und das Chakra wieder zu harmonisieren.

Sehr wichtig für ein ausgeglichenes Muladhara-Chakra ist eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung und gesunder und fleischarmer Ernährung. Wer im Alltag viel Stress hat sollte unbedingt für genügend Entspannung als Ausgleich sorgen, Ausdauersport und Saunagänge eignen sich sehr gut. Am Besten ist eine Mischung aus positiver Anspannung und Entspannung.


Überblick

Erde
Rot, Erdtöne
Lam, Ganesha Mantras
Geruch
Nase, Füße, Beine, Wirbelsäule, Nägel, Zähne, Knochen, Darm
Männlich
Quadrat, nach unten gerichtetes Dreieck, vierblättrige Lotusblüte
Uriel
Brahman, Dakini, Ganesha
Magier, Herrscherin, Hohepriesterin
Alle roten und schwarzen Steine wie Achat, Blutjaspis, Granat, rote Koralle, Rubin, Granat, Hämatit, Onyx, Rhodonit, schwarzer Turmalin
Mandarine, Nelke, Rosmarin, Ingwer, Vetiver, Zypresse, Zeder



Erkrankungen bei Störung des Muladhara-Chakras

  • Arthritis
  • Arthrose
  • Blutdruckprobleme
  • Darmentzündung
  • Durchfall
  • Spreiz-/Senkfüße
  • Grippe
  • Hämorrhoiden
  • Haltungsschäden
  • Ischias-Beschwerden
  • Kälteempfindlichkeit
  • Krampfadern
  • Nierenprobleme
  • Reisekrankheit
  • Rheumatismus
  • Rückenprobleme
  • Blasenschwäche
  • Verstopfung
  • Zahnfleischentzündung
  • Angstzustände
  • Depression
  • Schlafstörungen
  • Zahnprobleme



Übungen

Mudras und Bandhas

Mula Bandha – Zusammenziehen der Anusschließmuskulatur beim Anhalten der Luft, wodurch das Prana nach oben gezogen und die feinstoffliche Wirbelsäule geöffnet wird.

Jnana oder Chin Mudra – Daumen und Zeigefinger berühren sich, beim Jnana Mudra liegt die Handinnenfläche auf Oberschenkel/Knie, beim Chin Mudra der Handrücken.

Atem-Übungen zum Muladhara-Chakra

Grundsätzliche sollte bei Atem-Übungen zum Muladhara-Chakra eine kurze Atempause nach dem Ausatmen gemacht werden, da die Energie so in das untere Chakra absinkt.

  • Atem-Übung zur Erdung (für Anfänger)

    Stell dich so gerade wie möglich hin. Die Füße berühren sind, die Fußaußenkanten sind parallel zueinander. Spann die Oberschenkel etwas an und zieh dein Schambein etwas zum Brustkorb, um den Rücken zu begradigen. Der Kopf ist in einer Linie mit der Wirbelsäule, deine Augen sind geschlossen.
    Konzentriere dich auf deine Atmung. Atme tief und ruhig in den Bauch ein und aus. Mach nach jedem Ausatmen eine kleine, dir angenehme Atempause.
    Konzentrier dich auf dein Muladhara-Chakra, den Punkt zwischen Anus und Geschlechtsteil. Stell dir vor, dass sich dein Chakra mit jedem Atemzug weiter öffnet.
    Stell dir vor, dass dein Atem in dein Muladhara-Chakra fließt und von dort in den Boden unter deinen Füßen. Mit jedem Ausatmen verlassen alle Unreinheiten, Sorgen und Ängste deinen Körper und werden an den Boden abgegeben. Mit jedem Einatmen verwurzelst du dich mehr mit dem Boden, der dir neue Kraft und Energie schenkt.

  • Anuloma Viloma / Nadi Sodhana (Wechselatmung)

    Setz dich in eine kreuzbeinige Haltung deiner Wahl, alternativ kannst du dich auch auf einen Stuhl setzen. Sitze möglichst bequem und mit geradem Rücken. Schließ deine Augen und konzentrier dich auf deine Atmung. Mach nach jedem Ausatmen eine kurze, dir angenehme Atempause. Lass deinen Atem ruhig und regelmäßig werden.
    Winkele nun deinen rechten Arm an und gib deine Hand zur Nase – Daumen und kleiner Finger sind abgespreizt, die anderen Finger liegen auf der Handinnenfläche auf. Lass deine Schulter dabei weiterhin bequem hängen, der Ellbogen ist nah am Körper, der Kopf bleibt gerade nach vorn gerichtet.
    Beginne nun abwechselnd durch dein rechtes und linkes Nasenloch zu atmen. Verschließe mit dem kleinen Finger das linke Nasenloch und atme 4 Sekunden lang ein. Verschließe mit dem Daumen auch noch das rechte Nasenloch und halte die Luft 12 Sekunden ein. Du kannst dabei Mula Bandha setzen. Öffne das linke Nasenloch und atme 8 Sekunden lang aus. Atme nun durch das linke Nasenloch wieder 4 Sekunden ein, verschließe beide Nasenlöcher, halte die Luft 12 Sekunden und atme danach rechts 8 Sekunden lang aus.
    Führe diesen Wechsel für einige Minuten aus. Lass den Atem beim Einatmen in dein Muladhara-Chakra fließen, das beim Anhalten der Atmung immer wärmer und weiter wird. Beim Ausatmen verteilt sich die Energie im ganzen Körper.

    Während der Schwangerschaft sollte man diese Übung ohne Atempausen ausführen!

Yoga-Übungen zum Muladhara-Chakra

  • Paschimottanasana (einfache Vorwärtsbeuge im Sitzen)

    Setze dich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden, Füße sind zusammen, Hände auf den Knien. Strecke die Arme mit dem Einatmen nach oben neben die Ohren und mach den Rücken lang.
    Beuge dich mit dem Ausatmen mit dem Oberkörper langsam nach Vorne Richtung Fußspitzen und lass den Rücken dabei gerade.
    Sobald sich die Arme von den Ohren lösen bleibst du in der aktuellen Position und lässt die Arme auf die Beine sinken.
    Zur Intensivierung kannst du die Fußspitzen Richtung Oberkörper ziehen.
    Du solltest eine gute Dehnung in Waden und/oder hinteren Oberschenkeln spüren. Bei Schmerzen in der Kniekehle kannst du die Knie ganz leicht anwinkeln.
    Bleibe in dieser Haltung für einige Sekunden. Atme dabei in das Muladhara-Chakra und wiederhole gedanklich ein Mantra oder eine passende Affirmation.

    Führe diese Asana nicht aus bei Bandscheibenvorfällen, Ischiasproblemen oder Brüchen

  • Ardha Matsyendrasana (Drehsitz)

    Knie dich auf den Boden und setz dich auf deine Füße/Unterschenkel. Hebe das Gesäß etwas an und setz es links neben deinen Füßen auf dem Boden ab. Stell nun das rechte Bein auf und setz den rechten Fuß links neben dem linken Knie ab. Achte darauf, dass dein Gewicht auf beiden Gesäßhälften gleichmäßig verteilt ist. Leg nun den linken Arm und das rechte Knie, so dass das Knie in der Armbeuge verweilt.
    Strecke mit dem Einatmen den rechten Arm nach oben und dreh dich mit dem Ausatmen mit dem Oberkörper nach rechts, die Hüfte bleibt gerade, der Blick folgt der Drehung des Oberkörpers. Lege dann die rechte Hand hinter dir auf dem Boden ab.
    Bleibe in dieser Haltung für einige Atemzüge. Atme dabei in das Muladhara-Chakra und wiederhole gedanklich ein Mantra oder eine passende Affirmation.

    Führe diese Asana nicht aus bei Schwangerschaft, Magengeschwüren, Brüchen, Schilddrüsen-Überfunktion, Ischiasprobleme, Bandscheibenvorfällen.

  • Meditationen zum Muladhara-Chakra

    • Bewusstseinsübung (für Anfänger)

      Lege dich auf den Boden und roll dich auf deine linke Seite. Leg die Fingerspitzen deiner rechten Hand auf den Punkt zwischen Anus und Geschlechtsteil. Atme in diesen Punkt für ein paar Minuten und nimm alle Empfindungen und Bilder wahr, die aufkommen.

    • Klassische Meditation
      Begib dich in eine kreuzbeinige Haltung deiner Wahl und achte darauf, dass du bequem und aufrecht sitzt.
      Konzentriere dich auf deine Atmung und atme ruhig und gleichmäßig in den Bauch ein und aus.
      Lenke deine Aufmerksamkeit gleichzeitig in dein Muladhara-Chakra und zu deiner Nasenspitze. Dies verleiht Gesundheit, Leichtigkeit, Kraft, Mut und Sicherheit.

    • Eine geführte Meditation zum Muladhara-Chakra von mir findest du in diesem Artikel.

    Affirmationen zum Muladhara-Chakra

    Bei Yoga-Übungen, Atem-Übungen und Meditationen zum Muladhara-Chakra, eignen sich vor allem die folgenden Affirmationen:

    • Ich stehe mit beiden Beinen im Leben
    • Meine Bedürfnisse werden befriedigt
    • Ich bin gesund und vital
    • Ich bin sicher und gefestigt
    • Ich bin verwurzelt mit Mutter Erde
    • Ich bin eine Quelle positiver Energie
    • Ich bin perfekt wie ich bin
    • Ich bin sicher und stabil
    • Ich vertraue dem Leben
    • Ich vertraue auf die Kraft der Natur
    • Ich lasse mich von der Erde tragen

    Ich hoffe, dieser Artikel hat euch gefallen und konnte euch etwas weiterhelfen, euer Muladhara-Chakra besser kennenzulernen.

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    Mojos Fazit: Vertraue dir, dem Leben und der Natur



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